Es überrascht nicht, das Christian Fryand mit Braveheart das Klassement im Large Wettbewerb anführt. Bereits im letzten und ersten Jahr des Teams, wurden die beiden als Geheimfavoriten gehandelt. Trotz einiger tollen Resultate reichte es damals zwar «nur» zum 30. Schlussrang. Die Konstanz fehlte schlicht und einfach noch. Dieses Jahr aber steht er mit 523 Punkten nach drei Qualifikationen sehr gut da, allerdings darf auch er sich noch nicht ganz in Sicherheit wähnen. Am dritten Qualifikationstag gab es mit drei Punkten nämlich schon fast beinahe eine Nullnummer zu verzeichnen. Hinter ihm steht derzeit André Mühlebach mit Lynn, ebenfalls ein noch sehr junges und unerfahrenes Team. Auch sie waren im letzten Jahr zum ersten Mal am Start. Und das bereits mehr als erfolgreich. Mit insgesamt drei Podestplätzen und einem vierten Platz mischten sie die alten Hasen auf. Aufgrund fehlender Kombinationspunkte reichte es am Ende zu Platz 12, und damit knapp nicht ins Team. Dieses Jahr nun konzentriert sich André Mühlebach voll und ganz auf Jungspund Lynn. Bisher mit Erfolg.
Auch Silvan Zumthurm und Penny, derzeit auf dem dritten Platz zählen zu den jüngeren Hunden im Starterfeld. In der zweiten Quali gelang den beiden gar das Triple (Sieg in beiden Läufen sowie der Kombinationswertung). Am Tag danach folgten dann allerdings nur noch 14 Punkte. Silvan’s WM-Teilnahme ist allerdings mit Fleece auf Platz sechs mehr als realistisch. Vierte ist Noémie Schindler und Twice. Allerdings trennen die beiden mehr als 100 Punkte von Platz zwei und drei. Und ein Polster gegen hinten ist zwar vorhanden, beträgt aber nur rund 50 Punkte, abgesehen von Philippe Cottet und Hype die 11 Punkte hinten liegen. Philippe Cottet und Hype waren bereits im letzten Jahr Teil des Teams und sind generell dafür bekannt konstante Läufe zu absolvieren, wenn es in den A-Läufen dieses Jahr noch nicht so richtig klappen will. Die Plätze fünf, sechs und sieben sind mit Hype, Fleece und U2 von erfahrenen Hunden belegt. Platz acht und neun sind derzeit durch die Westschweiz belegt. Auf acht ist Anaëlle Cortijo mit T’Extra, welche ebenfalls erst ihre zweite WM-Qualifikation laufen. Ein Punkt dahinter steht Simon Tabourat mit Xcell. Zehnte ist Tanja Fähndrich. Sehr wahrscheinlich werden diese zehn das Rennen unter sich ausmachen. Allerdings gibt es noch etliche Teams im Mittelfeld, welche vom Tempo her locker vorne mitmischen könnten. Die Large-Qualifikation ist jedenfalls so spannend wie schon lange nicht mehr.
Im Medium Wettbewerb liegt Claudia Schwab mit Mylo an der Spitze. Zwar konnte sie im Verlauf der Qualifikation nur einen Sieg sammeln, dafür aber erreichte sie in jedem Lauf das Ziel. Allerdings nicht immer fehlerfrei. Daher hat sie sich etwas unbemerkt an die Spitze geschlichen. Ehrlicherweise muss man natürlich auch sagen, dass das Team zu Recht da oben steht und eine Nicht-Qualifikation von Mylo eher überraschend wäre. Mit 299 Punkten dürfte die Sache sowieso schon sehr sicher sein. Zum Vergleich: Im letzten Jahr hatte Qualifikationssieger Florian Cerny am Ende aller zehn Läufe 296 Punkte. 13 Punkte dahinter Simon Tabourat mit Leihhund Dinamit. 4 Siege konnten die beiden während der laufenden WM-Qualifikation schon für sich beanspruchen. Und wenn die beiden ins Ziel kommen, dann sind sie in der Regel auch nicht zu schlagen. Zudem haben sie sich von Qualifikationstag zu Qualifikationstag kontinuierlich gesteigert, da wäre eine Nicht-Qualfikation schon sehr überraschend. Punktemässig auch schon ziemlich sicher dabei ist Daniel Buchmeier und Piraya. Ebenfalls wie Claudia Schwab und Mylo schon Teil des letztjährigen Teams. Die 252 Punkte resultieren aus schnellen und sicheren Läufen, welche sie bislang alle ohne einen Ausfall über die Zielhürde gebracht haben.
Noch in Reichweite der drei Spitzenplätze sind Gudrun Hasler mit Camino und Manuela Schlup mit Siim. Dahinter tut sich dann die erste grössere Lücke auf mit all den Startern die noch keine 200 Punkte haben. Aber darunter befinden sich ebenfalls schnelle Teams, wie beispielsweise Stephanie Hundt mit Navy, Mirjam Ehrat mit Flynn, Manuela Eichenberger mit Win, Christine Piontek Meister mit Solaia oder Martin Eberle mit Kayo. Letztgenannter kämpft bereits während der ganzen Qualifikation über mit Schmerzen und Verletzungen. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass er 2018 in Schweden seine 20. WM-Teilnahme feiern kann.
Und im Small? Nein, Claudia Schwab und Mitch sind für einmal nur auf dem zweiten Platz. Mit 22 Punkten Rückstand auf die derzeit Führende ist aber der Qualifikationssieg immer noch sehr wahrscheinlich. Daran ändert auch die Nullnummer am zweiten Qualifikationstag nichts. Die beiden sind einfach zu schnell und zu sicher. Trotz einiger Patzer auf dem Weg nach Schweden. In Führung liegt Nadine Bührer mit Jive. Wahrscheinlich ebenfalls ein Team, welches vor Beginn der Qualifikationen nicht wirklich jemand auf der Rechnung hatte. Bislang zeigten die beiden aber eine konstante Leistung mit 252 Punkten, wenn vielleicht auch nicht immer mit den Spitzenplätzen. Für sie wäre es die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Sofern denn die Nerven halten. Ebenfalls die erste Weltmeisterschaft wäre es für Rachele Fuzzati. Mit Sheltie Heck ist sie derzeit mit 217 Punkten auf dem dritten Platz.
Zwischen dem dritten und dem siebten Platz liegen allerdings nur 27 Punkte, was für reichlich Spannung sorgt für die beiden letzten Tage in Münsingen. Belegt sind die Plätze von Evelyne Hunkeler, Corane Dély, Adrian Widmer und Chloé Boeufvé. Erst dahinter folgt die nach der ersten Qualifikation Führende Jeannine Gloor mit T-late. Die beiden konnten in Fräschels mit viel Pech nur vier Punkte ergattern. Umso grösser dürfte die Motivation nun für Münsingen sein. Abgerechnet wird schliesslich erst ganz am Ende.