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Suki und Florian Cerny: Ein Abschied auf dem Höhepunkt ihrer Karriere

Es war der Abschied, den sich Florian Cerny für Sheltie Suki gewünscht hat. In kleinem Rahmen in der Heimstätte in Münsingen, gespickt mit vielen treuen Wegbegleitern, Freunde und von den Zuschauern ins Ziel getragen. Auch sportlich zeigten die beiden, mit drei fehlerfreien Läufen wie auf Schienen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Insgesamt drei Siege gab es am letzten Turnier und zum Abschluss einer erfolgreichen Karriere. Eine, welche allerdings alles andere als auf Schienen verlief. Ein kleiner Rückblick auf die Karriere des tschechisch-deutschen Duos, mit Wahlheimat Schweiz.

 

Es waren grosse Fussstapfen in welche Suki treten musste. Nach zwei Vizeweltmeistertitel von Florian Cerny und Border Collie Lass, damals noch für Deutschland, stand das Team unter besonderer Beobachtung. Schnell zeichnete sich allerdings ab, das Suki mit viel Freude und Elan bei der Sache war und viel Potenzial bot. Doch, kaum richtig gestartet, folgte bereits der erste grosse Dämpfer mit einer langwierigen Verletzung für die beiden. Sehnen-Fersenkappen-Abriss lautete die erschütternde Diagnose. Momente, in denen Agility zu einer Nebensächlichkeit wird und das Wohlergehen des Tieres im Vordergrund steht. Ob und wann Suki wieder im Ring stehen wird, war in den Sternen geschrieben. Die Heilung der Sprunggelenkverletzung stand im Vordergrund. Am Ende sollte es 2,5 Jahre dauern, ehe die beiden in Malsch wieder einen Ernstkampf bestritten.

Das die zweite Karriere dann so erfolgreich wurde, daran hätte wohl niemand gedacht. Schon gar nicht Florian selbst. Nach einiger Zeit mit mal mehr, mal weniger erfolgreichen Turnieren folgte dann der Wegzug aus Deutschland in die Schweiz. Und hier setzte Florian Cerny und Suki 2015 an der Schweizermeisterschaft für ein erstes Ausrufezeichen. Überraschend, weil ihn eigentlich niemand so richtig auf der Rechnung hatte und doch nicht wirklich überraschend, da die beiden für schnelle und konstante Läufe bekannt waren. Die beiden bestätigten dann in der Folge die gute Form auch durch den Winter hindurch mit dem Sieg im WiMeSma-Cup 2015/2016. Im Frühjahr des selben Jahres, folgte dann mit der Qualifikation zur ersten gemeinsamen Weltmeisterschaft in Spanien einer der Höhepunkte der Karriere.

Und die Erfolgsgeschichte hielt an. 2016 folgte an der Schweizermeisterschaft der nächste Streich mit dem dritten Platz und einem erneuten Podestplatz. Auch auf der internationalen Bühne setzte Florian mit Suki das eine oder andere Ausrufezeichen. Beispielsweise am Teamwettbewerb an der ISC in Deutschland mit dem zweiten Platz. Den European Open 2017 mit Finalteilnahme in der Team, sowie in der Einzelwertung. Einen kompletten Medaillensatz gab es auch an den ASMV in den Jahren 2015 bis 2017. Bei all den Erfolgen ist es nur wenig überraschend, dass die beiden mit dem Gesamtsieg in der WM-Qualifikation 2017, ihren Platz im Nationalteam bestätigen konnten. Allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Den es sollte die letzte Weltmeisterschaft für Suki sein. Umso erfreulicher dann die Nomination als Einzelläufer in Liberec. Zwar reichte es am Ende mit Platz 7 im Team und mit Platz 8 im Einzelwettbewerb knapp nicht für eine Medaille. Es war aber ein würdiger Abschied von der internationalen Bühne zum wohl besten Zeitpunkt. Man soll bekanntlich hören wenn es am schönsten ist und wohl noch eine Spur wichtiger: Bei bester Gesundheit.

Statement von Florian Cerny

Gestern sind Suki und ich das letzte Mal gestartet. Es war ein sehr schöner Tag mit vielen tollen Freunden. Ich wusste jedoch auch, dass es nicht so einfach für mich werden wird. Suki ist zum Abschluss gelaufen wie auf Schienen. Wir waren in allen 3 Läufe fehlerfrei und konnten alle gewinnen. Einen schöneren Abschluss hätte Suki mir nicht schenken können. Ein letztes Mal durften wir anspruchsvolle aber schön führbare Parcours von Manuel Leonardi laufen.

Bereits vor dem letzten Lauf kamen die Gefühle etwas hoch. Als ich am Start stand, hat Philipp Glur das Wort ergriffen und ein paar Worte über Suki und mich erzählt. Merci viel mals dafür. Während dem Lauf hab ich schon einen Knoten im Hals bekommen und als wir über den letzten Sprung gekommen sind, war es um mich geschehen. Die ganzen Emotionen kamen auf einen Schlag hervor.

Es gibt sovielen Personen, denen ich danke sagen möchte. Danke fürs immer an uns glauben, unterstützen, Mut zu reden und da zu sein wenn man euch braucht. Nach Sukis Sehnen-Fersenkappen-Abriss, im Alter von 2,5 Jahren, hätte wohl keiner daran gedacht, dass wir wieder Agility machen werden. 2 Jahre später sind wir wieder gestartet und mit der Zeit ein Team geworden. Mein Traum war es immer wieder an der WM starten zu können. Mit Suki habe ich es 2 Mal geschafft und letztes Jahr sind wir 8. geworden. Das war ein riesen Erfolg für uns und das Maximale was wir erreichen konnten. 2017 durfte wir an der EO teilnehmen und mit der Mannschaft und im Einzel im Finale starten. An der ASMV haben wir in 3 Jahren alle Podestplätze einmal belegt und etwas überrascht sind wir 2015 Schweizer Meister geworden.

Der grösste Dank geht an Suki für die ganzen schönen Momente, die ich mit ihr erleben durfte. Auch wenn Suki topfit ist und super läuft, ist es irgendwann Zeit zum Aufhören. Suki soll ihr Rentnerleben in vollen Zügen geniessen können und nicht schon am Morgen mit Schmerzen aufstehen. Das hat sie einfach nicht verdient. Deswegen habe ich mich zu dem Schritt entschieden sie aus dem Sport zu nehmen. Merci Suki!

Auf ins schönes Rentnerleben.

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