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Münsingen spricht sich gegen Agility-Halle aus

Das Hundesportzentrum der Familie Glur in Münsingen kann nun doch nicht wie geplant gebaut werden. Dies hat das Gemeindeparlament von Münsingen an der letzten Sitzung am Dienstag beschlossen. Das Resultat hätte mit vierzehn Ja-Stimmen zu fünfzehn Nein-Stimmen, mehrheitlich aus dem politisch-linken Lager, nicht knapper ausfallen können. Das Nein kommt insofern überraschend, weil der Gemeinderat noch vor wenigen Monaten dem Projekt bereits grünes Licht gegeben hat. Ob die mehrstöckige Agility-Halle nun überhaupt realisiert wird steht derzeit noch in den Sternen. Die Familie Glur hat sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht über die negative Entscheidung gezeigt. “Man werde dieses Wochenende zusammensitzen und das weitere Vorgehen besprechen”, so Hanspeter Glur gegenüber der Berner Zeitung.

Nachdem die Projekt-Gegner zu Beginn besonders Ökologische-Aspekte eingeworfen haben, war es zuletzt der durch die Halle entstehende Mehrverkehr durch Quartierstrassen der Sorgen bereitet hat. Dieser hätte gemäss Projektverantwortlichen nur minimal zugenommen. Dies hat man aber von Anfang an offen kommuniziert. Zudem sei man sich auch bewusst, dass die Halle in eine geschützte Landschaft hineingebaut worden wäre. Darum hat man sich von Beginn an mit Fachstellen wie der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission sowie dem Amt für Landwirtschaft zusammengesetzt und gemeinsame Lösungen erarbeitet. Eine davon wäre die Ersatzaufforstung von 99m2 Wald gewesen, da 63m2 Wald für die Verlegung der Zufahrtstrasse gerodet hätten werden müssen. All diese Massnahmen fanden bei den Gegnern aber wenig Gehör.

Mit dieser Entscheidung dürfte der Standort Münsingen damit definitiv vom Tisch sein. Erste Stimmen bringen die Gemeinden Wichtrach und Rubigen ins Rennen. Besonders Wichtrach dürfte Interesse an diesem Projekt haben. Die derzeitige Lösung mit einem Festzelt für diverse Agility-Turniere und Trainings, sowie diverse Festaktivitäten ist mehr ein Provisorium als eine langfristige Lösung.

Für die Schweizer Agility-Szene ist dieser Entscheid einmal mehr ein grosser Rückschlag und Dämpfer. Das Projekt mehrstöckige Hundesporthalle mit Mantelnutzung ist ein Vorzeigeobjekt seinesgleichen. Zu den zwei übereinanderliegenden Sporthallen kämen 90 unterirdische Parkplätze und Möglichkeiten für diverse weitere Einrichtungen rund um den Hund, wie etwa eine Hundephysiotherapie, ein Shop oder einen Hundesalon.

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