Die ersten Bagger sind im vergangenen Monat in der Münsinger Au aufgefahren. Obwohl das Projekt ursprünglich durch das das Münsinger Gemeindeparlament versenkt wurde, haben diesen Monat die ersten Aushubarbeiten der grössten Hundesporthalle der Schweiz begonnen. Dank einem kleinen Umweg über ein Hintertürchen und leichten Abstrichen beim Projekt kann die Swiss Dog Arena trotzdem wie geplant realisiert werden.
Fast ein Jahr ist nun vergangen, seit das Gemeindeparlament von Münsingen das Projekt Hundesportzentrum mit Mantelnutzung mit vierzehn Ja-Stimmen zu fünfzehn Nein-Stimmen bodigten. Nach einer ersten Phase der Ernüchterung und Enttäuschung über das Abstimmungsresultat trotz breitem Zuspruch, ging es für die Familie Glur als Initianten des Millionenprojekts darum Lösungen zu suchen, um den Bau doch noch zu verwirklichen. Aufgeben stand zu keinem Zeitpunkt ernsthaft zur Diskussion. Zu weit Fortgeschritten war das Projekt Hundesportzentrum bereits. Auch hätte man Unterschriften für eine Volksabstimmung sammeln können, mit derer Hilfe man das ursprüngliche Nein hätte umgehen können. Ein Versuch der einerseits viel Zeit in Anspruch genommen hätte und das Projekt um etliche Monate, wenn nicht gar Jahre hinausgezögert hätte. Zudem wäre dieser steinige Weg eher wenig erfolgsversprechend.
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Die Wahl fiel relativ schnell auf die dritte Variante. Mit gewissen Abstrichen und Kompromissen beim Projekt, kann das Hundesportzentrum trotzdem wie gehabt gebaut werden. Ohne diese Abstriche wäre eine Realisation nicht ohne weiteres möglich gewesen. Denn das Nein des Gemeindeparlaments bedeutete nicht automatisch ein Nein zum Projekt. Denn die Zone des geplante Standorts ist seit jeher als Sport- und Freizeitnutzung ausgewiesen und benötigt daher keine Zonenplanänderung. Das Nein des Gemeindeparlaments verhinderte also in erster Linie nur die Mantelnutzung des Projekts, nicht aber die eigentliche Halle. Die Ideen für einen Hundesalon, eine Hunde-Physiotherapie und das eigentlich fest eingeplante Fitnessstudio wurden daher aus dem Projekt gestrichen. Eine kleine Zonenänderung war dann aber doch noch nötig. Der bestehende Dammweg als einzige Zubringerstrasse muss für die Halle leicht angepasst werden. Der Umlegung fallen 63 Quadratmeter Wald zum Opfer. Ein heikler Punkt, welcher die Initiatoren allerdings von Beginn an berücksichtigten. So sollen im gleichen Zug 99 Quadratmeter Wald an anderer Stelle neu aufgeforstet werden.
Auf einer Länge von 69 mal 36 Metern wird die wohl derzeit modernste Agility Halle wie gehabt entstehen. Die 11 Meter hohe Halle wird zwei übereinander liegende Sportplätze bieten und erstmalig in der Schweiz über eine Tiefgarage verfügen. Die beiden Hauptplätze werden für Trainingszwecke geviertelt, damit entstehen zusätzliche Kapazitäten. Abgerundet wird die Halle mit einem grosszügigen Selbstbedienungsrestaurant und einer umlaufenden Tribüne. Dazu gibts Garderoben, Materialräume und überdachte Stellplätze für Camper.
Ein kleines Restrisiko stellt nun nur noch der lehmige und weiche Kiesboden dar. Um darauf überhaupt etwas bauen zu können werden sogenannte Pfähle tief in das Erdreich gebohrt, welche anschliessend als Fundament dienen. Dieser Arbeitsschritt alleine schlägt schon mit einer guten halben Million Franken zu Buche. Weitere Verteuerungen sind aufgrund des hohen Grundwasserhaushalts entlang der Aare nicht auszuschliessen. Fertiggestellt soll die Halle gemäss Baufortschrittsplanung Ende Oktober 2017 sein. Pünktlich auf den WiMeSma-Cup 2017/2018. agilitynow.ch wird euch in den nächsten Monaten regelmässig über den Bau und den aktuellen Fortschritt des Vorzeigeprojekts informieren.